Spätestens nachdem die Ehe für alle gesetzlich beschlossen wurde,[1] hat wohl auch der letzte Bürger den Wandel der Sexualmoral in Deutschland erkannt. Das neue Gesetz soll gleichgeschlechtliche Ehen zwischen Mann und Mann sowie Frau und Frau ermöglichen. Darüber hinaus sollen gleichgeschlechtliche Eheleute das Recht besitzen, Kinder zu adoptieren. So wird z. B. von Funkspot (Radiozentrale) im Radiosender Deutschlandfunk (DLF) für Kinderadoption in Homoehen Werbung gemacht. In dieser Werbung wird den Zuhörern Folgendes vermittelt: „Hallo, ich bin Lisa-Sophie und das ist für meine Eltern. Ich habe euch durchschaut: Ich bin adoptiert! Die Hinweise häufen sich und niemand sonst in meiner Klasse hat solche Eltern. Und wir haben auch überhaupt gar nichts gemeinsam! Ich mag am liebsten Spaghetti mit Klößchen, ihr aber lieber so fette Steaks. Außerdem habe ich lange, blonde Haare und ihr ... beide eine Glatze. Aber das ist alles ganz egal, ich habe euch lieb. Denn ihr seid einfach die besten Papas der Welt.“ [1:1]

Diesen Werbespot hört man in letzter Zeit immer häufiger. Und je häufiger wir etwas hören oder sehen, desto normaler wird es für uns. Wenn ein Wassertropfen ununterbrochen über längere Zeit immer auf dieselbe Stelle eines Steines aufschlägt, wird der Stein nachgeben und aushöhlen. Genau nach diesem Motto arbeiten die Medien. Es ist eine gewaltige Propagandamaschinerie, welche die Gewohnheiten und Meinungen der Bürger beeinflussen soll. So schreibt Edward Bernays in seinem Standardwerk für Propaganda über demokratische Länder: „Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Wer die ungesehenen Gesellschaftsmechanismen manipuliert, bildet eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht des Landes ist.“

Folgendes sagte Malu Dreyer (SPD) über das neu verabschiedete Gesetz der gleichgeschlechtlichen Ehe (Homoehe): „Für Schwule und für Lesben ist es ein Meilenstein der Gleichberechtigung. Der Staat erkennt endlich an, dass die Verantwortung, die sie füreinander übernehmen, eben nicht zweiter Klasse ist. Unsere Gesellschaft profitiert davon, wenn Menschen füreinander einstehen. Und sie wird gestärkt, wenn Ungleichbehandlungen abgeschafft wird.“ [1:2]

Die wenigsten Menschen sind sich bewusst, welche Bedeutung die richtige Ausrichtung der Sexualität für die Entwicklung ihres Gewissens und ihrer Persönlichkeit sowie den achtungsvollen Umgang mit dem anderen Geschlecht hat. Dazu gehört auch, dass die Sexualität in die Ehe gehört. Homosexualität entspricht nicht der angeborenen Sexualmoral des Menschen.

Wandel in der Praxis

In Deutschland sind wir inzwischen so weit, dass man als rückständig abgewertet wird, sobald man sich gegen die Homoehe oder herrschende Sexualmoral outet. Meinungsfreiheit wird groß proklamiert, aber sie sollte sich der normierten Mehrheitsmeinung anpassen. Es ist ein Kunststück seitens der Avantgardisten für Antidiskriminierung, einerseits gegen Diskriminierung zu sein und im selben Atemzug Andersdenkende wegen ihrer Meinung gnadenlos zu diskreditieren und diskriminieren.

Die „modernen“ Gesellschaften bezeichnen sich heute als freizügig. Jedoch wird der Begriff freizügig in manchen Gesellschaftskreisen mit sexueller Emanzipation verwechselt. Galten in den 60ern Nacktbilder als Rebellion, so ist es heutzutage eine Normalität, dass sich Frauen knapp bekleiden. Die Medien spielen bei dem Wandel der Sexualmoral eine erhebliche Rolle. Sei es im Internet, in Fernsehkanälen oder Zeitungen. Gerade im Internet werden wir von pornographischen Webseiten und Werbungen überschwemmt.

Als Beispiel können die Swingerclubs erwähnt werden, die nach der Wiedervereinigung wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Mittlerweile gibt es hunderte solcher Clubs in Deutschland. Paare, Verheiratete sowie Singles können diese Clubs besuchen, um ihre sexuellen Perversionen und tierischen Triebe zu stillen. Massen-Orgien, Partnertausch etc. sind in solchen Clubs an der Tagesordnung. Aber auch private Sex-Partys stehen den Swingerclubs in nichts nach. Symptomatisch für den Trend zur sexuellen Verwilderung ist die Pornographisierung der Medien und das Zelebrieren sexueller Abartigkeiten am Bildschirm, was die Sexualmoral nachhaltig beeinflusst.

Als weiteres Beispiel wäre zu erwähnen, dass Homosexualität bis 1972 als sexuelle Perversion betrachtet und als psychische Erkrankung behandelt wurde. Bis zum 11. Juni 1994 wurden sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts durch § 175 StGB [1:3] unter Strafe gestellt. Heute wird Homosexualität nicht mehr als psychische Krankheit therapiert, sondern als Lebensorientierung, Ausübung einer Option oder Lebensstil gesehen.

Ursachen und Folgen des Wandels

Ursache dieses Zustands ist u. a. die Eliminierung des Religiösen aus der Öffentlichkeit (Säkularisierung) und das Einsickern eines gravierenden Materialismus in das Denken und Fühlen der Menschen. Vor allem Industriegesellschaften erlitten einen großen Werteverlust und leben immer ungehemmter nach einem hedonistischen Glaubensbekenntnis. Darunter leidet letztendlich, durch abnehmende Rücksicht auf das Gemeinwohl, die Gesellschaft und die Familie.

Kinder zerstörter Familien, die ohne Vater und Familienkultur aufwachsen, sind gesellschaftliche Probleme, die uns nachhaltig zu größeren Miseren führen können. Laut einer Studie der US-Regierung wird der Anteil der Alleinerziehenden in Deutschland bis zum Jahr 2048 auf 52 % steigen.[1:4] Das bedeutet, dass wir eine Generation von entwicklungsgestörten Kindern in die Gesellschaft hinausschicken, weil sie ohne das männliche Element aufwachsen mussten.

Studien und Forschungen betonen, dass Kinder, die in einer Familie aufwachsen, deren Eltern geschieden sind, eher eine pervertierte Sexualmoral aufweisen und eher zur Homosexualität neigen. Bei solchen Kindern wird die Ehe bzw. Familie nicht als Basis der Gesellschaft gesehen. Als Folge ihrer Orientierungslosigkeit in der aufgelösten Familie und als Folge des Gefühls, ungeliebt und überflüssig zu sein, werden immer mehr Kinder depressiv. Deswegen ist es sehr beunruhigend und mehr als fraglich, dass die eheliche Familie heute von Homosexuellen kompensiert wird. Immer mehr Menschen entscheiden sich in Deutschland für eine eheähnliche Beziehung. An eine Familiengründung wird, wenn überhaupt, ab 35–40 gedacht. Das Ausleben der sexuellen Lust, Karriere und viel Geld zu verdienen ist das Credo der heutigen Generation. Wenn der Mensch religiös verwurzelte Werte aus dem Leben verbannt, nimmt die Kultur und damit die Zivilisation Schaden. Denn wenn der Mensch keinen Schöpfer über sich fühlt, macht er sich zum Maß aller Dinge und handelt willkürlich.

Säkularisierte Gesellschaften haben massive Probleme, die ethisch und moralisch begründet sind. Es scheint, als hätten die Kirchen diesem moralischen Chaos nichts entgegenzusetzen. Gläubige Christen laufen ihnen in Scharen davon, je mehr sich die Kirchen zu modernisieren scheinen. Die Kirchen verlieren immer mehr an Relevanz für die Bewältigung menschlicher Grenzsituationen und bilden sich allmählich zu einer säkularen Institution.

Wir sind eine Art Party- und Spaßgesellschaft geworden, wo man nach maximaler Luststeigerung sucht. Es scheint, als feiere die Ideologie des Säkularismus seinen letzten Triumph. Die Enthemmung der Sexualmoral spiegelt sich zunehmend in der Öffentlichkeit. Säkularisierte Gesellschaften sind strukturell süchtig nach Alkohol, Sex, Drogen sowie Fernsehen, Computerspiele und Zeitvertreib im Internet. Diesen Zustand der Betäubung durch ständige materielle Berieselung bezeichnen Gottergebene (Muslim) als Vielgötterei (arabisch: schirk).

Es ist nicht auszuschließen, dass neue Forderungen, wie die Ehe unter Geschwistern, schon sehr bald im Bundestag zur Debatte stehen werden. Wenn es in einer Gesellschaft keine roten Linien gibt, wird sie sich früher oder später selbst zerstören. Die Geschichte lehrt uns, dass Länder und Zivilisationen, deren Entwicklung nicht auf Werte der Offenbarungsschriften fußen, sich selbst abschaffen.


  1. https://www.census.gov/prod/2011pubs/p60-240.pdf ↩︎ ↩︎ ↩︎ ↩︎ ↩︎