Deutschland verliert seine Religion. So jedenfalls hört es sich an, folgt man der aktuellen Prognose des Forschungszentrums Generationenverträge (FZG) der Universität Freiburg. Demnach soll der Anteil der Kirchenmitglieder bis 2060 von 54 auf 29 Prozent zurückgehen. Damit würden nicht mal mehr ein Drittel der Deutschen Mitglied einer großen Kirche sein. Traut man der Untersuchung weiter, ist der Osten am stärksten vom Niedergang betroffen: Dort soll die Mitgliederzahl der Kirchen von 3,2 Millionen (Stand: 2017) um 50 Prozent auf 1,6 Millionen zusammenschrumpfen.[1]
Ein erschreckendes Ergebnis. Wird die Zahl der Kirchenmitglieder doch gerne als Indikator für das Bekenntnis zum christlichen Glauben eingesetzt. Nimmt man weitere Indikatoren hinzu, wie den sonntäglichen Kirchenbesuch oder den Glauben an Gott, sehen die Zahlen ähnlich düster aus. Es scheint, als würde das Christentum allmählich aussterben. Und weil den verbliebenen Christen der Mut fehlt, gegen die Bedrohungen der Christlichkeit aufzustehen, fehlt die Hoffnung auf Besserung.
Die Feinde des Christentums erkennen
Wer aber bedroht das Christentum in Deutschland? Wer immer noch glaubt, es seien zugewanderte Muslime (auch Flüchtlinge genannt), die das christliche Abendland bedrohen, darf die Bildzeitungs-Brille jetzt ablegen. Weder der Islam noch die Muslime bedrohen das Christentum.
Wie denn auch? Ausnahmslos alle Muslime verehren Jesus Christus als einen ihrer höchsten Propheten. Ausnahmslos alle Muslime glauben an seine Wundergeburt durch die jungfräuliche Maria, in deren Armen er als Kind zu den Menschen sprach. Ausnahmslos alle Muslime betrachten die Bibel als ein heiliges Buch, das Licht und Rechtleitung enthält (Heiliger Quran, 5:46). Und während viele Deutsche immer noch den Muslimen die Schuld für den Untergang des christlichen Erbes geben, halten gläubige Muslime als einzige noch verbliebene Gruppe in Deutschland die christlichen Werte hoch. Sie beten zum allmächtigen Schöpfer, gleich mehrere Male am Tag. Sie verteidigen die Familie. Sie setzen sich für Gerechtigkeit und Wahrheit ein. Dabei danken sie Gott für die unzähligen Gnaden, die er ihnen als Leihgabe gegeben hat. Wie nah sich Muslime und Christen sind, zeigt sich am deutlichsten an einem deutschen Muslim, der sich hier und heut verpflichtet fühlt, die restlichen noch verbliebenen christlichen Mitbürger davor zu warnen, das letzte bisschen Christlichkeit nicht auch noch zu verspielen.
Wer nun bedroht das Christentum, wenn nicht Muslime? Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: Es ist das System, das System des Kapitalismus. Jene Ideologie also, in der das Kapital an die Stelle Gottes getreten ist. Im Ausbeutersystem des Kapitalismus werden die Reichen immer reicher, während die Armen immer mehr verlieren. Es ernährt sich von der Arbeit des kleinen Mannes, wobei die Arbeit jedes Jahr härter ausfallen muss.
Um jenes System lebendig zu halten, befindet sich der Kapitalismus im Dauerkrieg mit den Religionen. Je mehr eine Religion für Gerechtigkeit einsteht, je stärker sie ein unersättliches Wachstum ablehnt, desto härter wird sie vom Ausbeutersystem bekämpft. Die Söldner des Kapitalismus sind jene Extremreiche, die einen Krieg gegen die große Masse der Bevölkerung führen. Einen Krieg, bei dem die Vermehrung des Kapitals wichtiger ist als ein Menschenleben. Was das konkret bedeutet, führen uns die Zahlen vor Augen: So sind auch heute wieder 10.000 Menschen an den Folgen von Hunger und Krankheit ums Leben gekommen. Menschen, die heute noch leben würden, wenn nicht das Kapital anstelle der Barmherzigkeit Gottes unser Handeln bestimmen würde.
Gefährlich wird es für das Verbrechersystem erst, wenn sich die Bevölkerungen zusammenschließen, um gegen die Extremreichen vorzugehen. Das wissen die Söldner der Ausbeuterideologie, und so arbeiten sie hart daran, die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen mithilfe ihrer mächtigen politischen wie medialen Organe gegeneinander aufzustacheln. So auch in Deutschland, wo Muslime und Christen, Flüchtlinge und Einheimische, Deutsche und Ausländer, Männer und Frauen immer wieder gegeneinander aufgehetzt werden.
Wie das Ausbeutersystem funktioniert, zeigt sich auch vor Heiligabend. Pünktlich zur Weihnachtszeit schickt der Kapitalismus seine Konsumgötze namens Kaufkraft, um die Einkäufe der Deutschen zu kontrollieren und anzuheizen. Täuschende Angebote sollen die Deutschen in die Geschäfte locken oder online bestellen lassen. Die Geschenke müssen jedes Jahr größer, besser und teurer werden, damit die Kinder in der Schule um die besseren Geschenke konkurrieren können. So bekommen schon die Kleinsten die kapitalistische Denkweise eingetrichtert. Schlechter geht es nur noch der (christlichen?) Jugend. Sie besäuft sich in den Tagen zu Weihnachten nur allzu gern[2], während die Muslime sie daran erinnern müssen, dass Alkoholexzesse mit dem christlichen Abendland genauso wenig zu tun haben wie mit dem islamischen Morgenland.
Der Kapitalismus braucht den Atheismus
Damit sich der Kapitalismus durchsetzen kann, braucht er reine Individualisten. Er braucht Menschen, die nur an sich selbst denken und lieber Single bleiben, statt starke und sichere Familien zu gründen. Er benötigt Menschen, die sich selbst die Nächsten sind und auf keinen Hilferuf der Armen und Schwachen reagieren. Der mit sich selbst beschäftigte Mensch wird die Schreie der Hilfebedürftigen, selbst wenn er es schafft, sie irgendwann wahrzunehmen, bewusst ignorieren, weil jeder Einsatz für Wahrheit und Gerechtigkeit seinen materiellen Erfolg schmälern könnte. Deshalb braucht die Ausbeuterideologie auch Menschen, die keine Moral besitzen; die infolge ihrer gleichgültigen Haltung vor dem moralischen Verfall die Augen verschließen. Solche Menschen glauben an keinen Gott und fürchten kein göttliches Gericht, vor dem sie für jede Tat zur Rechenschaft gezogen werden. Eine solche Grundlage bietet uns der Atheismus.
Nun wäre es aber falsch zu sagen, nur gläubige Christen oder Muslime könnten wahrhaft und gerecht handeln. Jeder, auch der Atheist, kann sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für Gerechtigkeit einsetzen. Hier geht es nicht um den einzelnen Atheisten, sondern um die Grundhaltung einer Gesellschaft. Einer deutschen Gesellschaft, die sich immer weiter von Gott wegbewegt.
Jesus kämpfte gegen die Elite
Wer Jesu Christi in diesen Tagen gedenkt, sollte ihn in seiner ganzen Persönlichkeit gedenken. Jesus war mehr als ein biblischer Wanderprediger. Wie auch der Prophet Muhammad (s.) bekämpfte Jesus die Tyrannen seiner Zeit, damals die römische Oberschicht. Er trat ein für die Armen und Schwachen, sorgte sich um ihre Probleme. Gleichzeitig betonte er den Zusammenhalt der Menschheit, die für ihn alle Kinder Gottes waren. Sein mutiges Auftreten macht ihn zum Vorbild für jeden Menschen, der Gerechtigkeit im Herzen verspürt. Für jeden, der nach Wahrheit strebt und der herrschenden Elite den Kampf ansagt. Jesus Christus starb nach christlicher Lehre, weil er den Mächtigen ein Dorn im Auge war. Wer deshalb wahrer Christ sein will, sollte sich bemühen, die christlichen Werte zu erhalten.
Was zu tun ist
In einer Zeit, in der Parteien, die die Christlichkeit im Namen tragen, hart daran arbeiten, urchristliche Werte zu zerstören,[3] müssen sich die noch verbliebenen Anhänger Jesu fragen, wie sie ihr christliches Erbe retten können. Wie können sie verhindern, dass die Menschen sich nicht weiter von Gott abwenden? Eine Möglichkeit besteht darin, sich mit den hier lebenden Muslimen zusammenzuschließen. Lange genug haben die Christen die Muslime fälschlicherweise als Gegner betrachtet. Nun wird es Zeit, auf die Muslime zuzugehen, sie einzuladen und gemeinsame Aktionen gegen den christlich-islamischen Werteverfall in Deutschland durchzuführen. Mit muslimischer Hilfe kann das Christentum wieder zu neuem Leben erwachen. So kann aus einer Religion für Rentner wieder eine Religion fürs Volk werden. Dabei sollten die Muslime wissen, dass der Kampf gegen urchristliche Werte auch ein Kampf gegen den Islam bedeutet. Und Gläubige aller Religionen können diesen Kampf nur gemeinsam gewinnen.
In diesem Sinne wünschen wir allen Mitbürgern ein fröhliches Weihnachtsfest und gratulieren zur Geburt des heiligen Propheten Jesus, dem Leiter zur göttlichen Quelle der Liebe. Möge Gott den Schirm der Gnade über uns spannen und uns aufnehmen in seine unendliche Barmherzigkeit.
Schließen möchte ich mit dem wohl besten Dichter des christlichen Abendlandes, Johann Wolfgang von Goethe:
Jesus fühlte rein und dachte
Nur den Einen Gott im Stillen;
Wer ihn selbst zum Gotte machte
Kränkte seinen heil’gen Willen.
Und so muss das Rechte scheinen
Was auch Mahomet [Muhammad] gelungen:
Nur durch den Begriff des Einen
Hat er alle Welt bezwungen.[4]
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-05/christentum-kirche-mitglieder-verlust-kirchenaustritt-taufe ↩︎
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.umfrage-zum-fest-juengere-trinken-zu-weihnachten-mehr-alkohol.5be42496-23e7-4d61-b433-b57a070301a9.html ↩︎
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1128122.cdu-minister-will-schutz-fuer-homosexuelle.html ↩︎