Am 12. April 2022 hielt Imam Chamenei, bei einem Treffen mit den Vertretern der Regierung der Islamischen Republik Iran, mitunter der amtierende Präsident Ayatullah Raisi, eine Rede. Es folgt die sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung.
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Aller Dank gebührt Allah, dem Herrn der Welten und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und besonders mit dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah, Imam Mahdi).
Ich bin Gott, dem Erhabenen, sehr dankbar, dass er mir die Gelegenheit gegeben hat, in diesen glückverheißenden Tagen und in diesem gesegneten Monat mit Ihnen, den Regierungsvertretern und Führungskräften, zusammenzutreffen. Mit Gottes Gnade hoffe ich, dass wir dank Ihrer Reinheit und Aufrichtigkeit in der Lage sein werden, göttlichen Segen und Freundlichkeit zu empfangen. Ich bin auch dem Herrn Präsidenten sehr dankbar. Er hat einen guten Bericht abgeliefert und ich hoffe, dass er in der Lage sein wird, die Angelegenheiten in einem guten Tempo und zur rechten Zeit voranzubringen.
Was ich mit Ihnen, meine Lieben, besprechen möchte, sind einige spirituelle Ratschläge anlässlich des Monats Ramadan. Diese Ratschläge sind aber natürlich in erster Linie an diese bescheidene Person selbst [der Imam meint sich selbst] gerichtet. Ich muss sie ansprechen, damit mein Herz hoffentlich von diesen Ratschlägen beeinflusst wird, denn ich selbst brauche diese Ratschläge mehr als Sie alle. Ein anderer Teil meiner Ausführungen bezieht sich auf Ihre Arbeit, Ihren Geist und Ihre Gefühle, da Sie Abgeordnete und Offizielle in verschiedenen Gebieten des Landes sind. Ein weiterer Teil meiner Ausführungen bezieht sich auf die operativen Aufgaben in bestimmten Bereichen auf der Grundlage von Erfahrungen und unserer Sichtweise zu verschiedenen Themen.
Ratschläge und Empfehlungen für den heiligen Monat Ramadan
Was meine Ratschläge anbelangt, so möchte ich in erster Linie sagen, dass eine meiner Bitten, die sich auch in den Gebeten der Imame widerspiegelt, darin besteht, unsere Absichten reinzumachen. In einem Ramadan-Gebet bitten wir um: „Kraft, Frische, Reue, Vergebung [...] und eine reine Absicht“. Eine reine Absicht zu haben, ist sehr wichtig. Wir sollten aufrichtig eine Vereinbarung mit uns selbst und unserem Gott treffen, um auf dem richtigen Weg voranzuschreiten – dem Weg, an den wir glauben – auf entschlossene Weise und ohne Müdigkeit. Das ist es, was eine reine Absicht ausmacht. Wenn Sie mit Gottes Gunst Ihre Absichten rein machen und sie in sich selbst stärken, wird Ihnen das helfen, den Weg während Ihrer Amtszeit fortzusetzen. Diese reine Absicht wird Ihnen helfen, voranzukommen.
Einer der Punkte, der in den Bittgebeten dieses Monats häufig angesprochen wird, ist das Erbitten und Ersuchen der Vergebung bei Gott. Wir müssen Gott bitten, uns zu vergeben. In bestimmten Bittgebeten heißt es: „Dies ist der Monat der Vergebung“. Gott um Vergebung zu bitten, wird in diesen Bittgebeten wirklich häufig erwähnt. Aber was bedeutet Vergebung? Es bedeutet, sich zu entschuldigen. Wir müssen uns bei Gott, dem Erhabenen, entschuldigen. Wir müssen uns bei ihm für viele Dinge entschuldigen, die wir getan oder nicht getan haben.
Dieser Akt der Bitte um göttliche Vergebung, der mit reiner Absicht geschieht, verleiht uns eine Reinheit, die die göttliche Barmherzigkeit mit sich zieht. Wir müssen versuchen, göttliche Barmherzigkeit und göttlichen Segen anzuziehen. In den Bittgebeten lesen wir: „O Gott, ich bitte Dich, die Umstände für Deine Barmherzigkeit herbeizuführen.“ Es gibt bestimmte Umstände, die zu göttlicher Barmherzigkeit führen. Die Bitte um Vergebung ist in allen Bereichen des Lebens wirksam.
In der Sure al-Hud gibt es einen Vers über die alltäglichen Angelegenheiten des Lebens: „Und, o mein Volk, bittet euren Herrn um Vergebung, dann wendet euch Ihm zu, so wird Er den Himmel über euch ergiebig regnen lassen“ Heiliger Quran, 11:52]. Das heißt Gott, der Erhabene, lässt himmlischen Segen auf euch herabregnen. Danach sagt Gott weiter: „und euch zu eurer Kraft noch mehr Kraft hinzu verleihen.“ [Heiliger Quran, 11:52]. Dadurch wird Ihre Stärke und Kraft erhöht. Das ist sehr wichtig. Es handelt sich hier nicht um eine persönliche, sondern um eine öffentliche und nationale Angelegenheit.
Die Wirkung der Bitte um göttliche Vergebung in einem der schwierigsten Bereiche des Lebens – dem Kampf gegen den Feind – wird in einem heiligen Vers in der verheißungsvollen Sure al-Imran noch deutlicher erklärt: „Und so manchen Propheten gab es, mit dem viele Scharen gekämpft haben. Sie erlahmten nicht wegen dessen, was sie auf dem Weg Gottes traf, und sie wurden nicht schwach, und sie gaben nicht nach. Und Gott liebt die Standhaften. Und nichts anderes war ihre Rede, als dass sie sagten: ‚Unser Herr, vergib uns unsere Schuld und unsere Maßlosigkeit in unserem Anliegen.‘“ [Heiliger Quran, 3:146–147].
Diejenigen, die an der Seite der Propheten kämpften – die Gottesehrfürchtigen und an den einen Gott glaubenden Menschen – nutzten diese Dreh- und Angelpunkte auch in ihren Gebeten: „Unser Herr, vergib uns unsere Schuld und unsere Maßlosigkeit in unserem Anliegen. Festige unsere Schritte und unterstütze uns gegen die ungläubigen Leute.“ [Heiliger Quran, 3:147]. Dies ist die Beziehung zwischen der Bitte um Vergebung und Krieg, Stabilität und göttlichem Beistand. Das ist die Wirkung der Reue. Aus diesen Versen können wir auch die Ausrichtung der Propheten verstehen. Wir sollten nicht denken, dass die Propheten zu Hause saßen oder die ganze Zeit in der Moschee beteten. Nein, sie waren auch auf dem Kriegsschauplatz präsent.
Wenn wir Gott aufrichtig um Vergebung für die Fehler bitten, die wir begangen haben, wird Gott, der Erhabene, antworten. Dies wurde im Quran ausdrücklich erwähnt. Gott, der Erhabene, sagt zu denen, die um seine Vergebung und seinen Beistand baten: „So gab ihnen Gott den Lohn des Diesseits und den schönen Lohn des Jenseits. Und Gott liebt die Rechtschaffenen.“ [Heiliger Quran, 3:148].
Er erhörte ihre Gebete noch im Diesseits, bevor sie überhaupt ins Jenseits aufbrachen. Er erhörte ihre Gebete, weil sie ihn um Vergebung gebeten haben. Der Heilige Quran lehrt uns also, die Reue als Mittel zum Sieg in verschiedenen Bereichen einzusetzen. Wir dürfen die Reue nicht als eine Handlung betrachten, die allein für die persönlichen Sünden und nur zur Reinigung unserer eigenen Herzen getan wird. Vielmehr ist die Reue auch in nationalen und großen gesellschaftlichen Bereichen wirksam und einflussreich. Sie wird uns helfen, große Dinge zu erreichen.
Wofür sollten wir Buße tun? In erster Linie müssen wir die Sünden – unanständige und schwere Sünden – bereuen, die wir begangen haben, wie das Erzählen von Lügen, Verleumdungen, das Anschauen und Berühren von Dingen, die verboten [haram] sind, Diebstahl und dergleichen. Dies ist eine Art der Reue. Eine andere ist die Reue für innere Sünden: „Unterlasst die Sünde, ob sie offen oder verborgen ist. Denen, die Sünden erwerben, wird vergolten für das, was sie begangen haben.“ [Heiliger Quran, 6:120]. Dies steht im Zusammenhang mit inneren Sünden, die wiederum eine separate Diskussion erfordern.
Eine andere Art der Reue betrifft die Sünden, die mit der Vernachlässigung einer Verpflichtung zusammenhängen. Es handelt sich hier nicht um etwas, das wir getan haben, sondern um etwas, das wir eigentlich hätten tun müssen, aber nicht getan haben. Meine Lieben, viele von uns sind von der letzten Art betroffen. Wir hätten eigentlich bestimmte Dinge tun müssen, etwas Bestimmtes sagen sollen, ein Papier unterschreiben müssen, aber wir haben es nicht getan, aus Faulheit, Trägheit und Gleichgültigkeit gegenüber unserer Pflicht. Das ist eine Sünde und wir werden dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Deshalb heißt es auch im Bittgebet Makarim al-Achlaq: „Setze mich ein bei dem, wonach Du mich später fragen wirst.“
Eine der Angelegenheiten, die ich manchmal erörtert habe und die eine bewegende Lektion des Heiligen Qurans enthält, ist die Geschichte von Prophet Yunus (a.). Er war ein großer göttlicher Prophet: „Und (erwähne) den Mann mit dem Fisch. Als er erzürnt wegging“ [Heiliger Quran, 21:87]. Warum aber war er zornig? Weil sein Volk nicht gläubig werden wollte. Sie hörten jahrelang nicht auf das, was er sagte. Er lud sie viele Jahre lang zu Gott ein, aber es funktionierte nicht und so wurde er zornig und verließ sie.
Wenn wir dies mit unserer Vernachlässigung von Verpflichtungen vergleichen, die wir alle begehen, scheint dies keine große Sache zu sein, aber Gott der Erhabene stellt auch dies infrage: „[Er] meinte, Wir könnten ihn nicht überwältigen.“ [Heiliger Quran, 21:87]. Er dachte, dass Gott nicht streng mit ihm sein würde, aber Gott war streng mit ihm. Dass er wegging, war der Grund dafür.
An anderer Stelle im Heiligen Quran sagt Gott: „Und wäre er nicht einer von denen geworden, die (Gott) preisen, wäre er in seinem [Wal] Bauch geblieben bis zu dem Tag, an dem sie auferweckt werden.“ [Heiliger Quran, 37:143–144]. Sehen Sie, wie wichtig das ist. Hätte er Gott nicht verherrlicht, hätte er nicht gefleht und hätte er nicht gesagt: „Preis sei Dir! Ich war einer von denen, die Unrecht tun“ [Heiliger Quran, 21:87], wäre er bis zum Tag des Jüngsten Gerichts im Inneren des Wals geblieben. Im folgenden Teil des Verses gibt es dann eine gute Nachricht: „‚Es gibt keinen Gott außer Dir. Preis sei Dir! Ich war einer von denen, die Unrecht tun.‘ Da erhörten Wir ihn und erretteten ihn aus der Trübsal. So retten Wir die Gläubigen.“ [21:87–88].
„So retten Wir die Gläubigen“ ist eine gute Nachricht für uns. Es bedeutet, dass auch wir das Heil erlangen können, wenn wir Gott preisen, ihn um Vergebung bitten, unsere Sünden anerkennen, um uns bei ihm zu entschuldigen. Man ersucht also die Vergebung, wenn man etwas Falsches getan hat, wenn man etwas, wozu man verpflichtet war, nicht getan hat und auch wenn man etwas auf eine schlechte Art und Weise getan hat. Für all das ist sie notwendig.
Der springende Punkt ist, dass wir die Führungskräfte der Islamischen Republik als „Mass’ul“ [Wort auf Persisch bzw. Arabisch: Verantwortlicher, wörtlich: „derjenige, der befragt wird“] bezeichnen. Was bedeutet dann aber Mass’ul? Es bedeutet, dass wir befragt werden, dass wir uns erklären müssen. Weshalb? Weil wir müssen uns erklären, für die Dinge, die wir getan haben und für die Dinge, die wir nicht getan haben.
In der üblichen politischen Sprache der Welt wird diese Befragung natürlich von Menschen durchgeführt, aber wichtiger die natürlich die Befragung durch Gott. Klar, die Befragung durch das Volk ist auch wichtig und dies ist auch ein Pfeiler der religiösen Demokratie. Das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Volk ist eine der Säulen der Islamischen Republik und der Demokratie, aber viel wichtiger als das ist das Verantwortungsbewusstsein vor Gott. „Oh Gott, erbarme dich meiner, wenn mein Argument vor Dir widerlegt wird, wenn meine Zunge keine Antwort mehr finden kann und wenn mein Verstand sich zerstreut, sobald Du anfängst, mich zu befragen.“ So ist es auch am Tag des Jüngsten Gerichts.
Sie werden uns befragen, aber wir werden keine Antworten haben. Wir haben vielleicht einige Argumente vorbereitet und bringen sie vor, aber sie werden zurückgewiesen. Dann merken wir, dass unsere Argumentation nicht stimmt. Wenn sie uns fragen: „Warum hast du dies getan? Warum hast du das nicht getan?“, haben wir vielleicht etwas zu sagen und bringen es zum Ausdruck, aber es wird zurückgewiesen: „Oh Gott, erbarme dich meiner, wenn mein Argument vor Dir widerlegt wird, wenn meine Zunge keine Antwort mehr finden kann, und wenn mein Verstand sich zerstreut, sobald Du anfängst, mich zu befragen.“ Dies steht im heiligen Bittgebet von Abu-Hamza. Die Dinge sind so.
Selbst wenn die Menschen keinen direkten Zugang zu einem Abgeordneten haben, um ihn zu befragen und seine Arbeit zu überwachen, Gott ist immer anwesend. So ist es auch mit Ihrer Arbeit und Ihrem Dienst. Ich habe das schon oft zu verschiedenen leitenden Organisationen des Landes gesagt, ich habe ihnen gesagt, dass, wenn sie eine halbe Stunde länger arbeiten, es vielleicht niemand bemerkt. Selbst Ihr Vorgesetzter bemerkt es vielleicht nicht und wird Ihnen deshalb auch nicht danken, aber Gott sieht es. Das Gleiche gilt für unerfüllte Verpflichtungen und falsche Taten.
Die Aussage unseres großmütigen Imams (Chomeini) – „Das ganze Universum ist dort, wo Gott gegenwärtig ist“ – ist sehr wichtig. Möge Gott die Stufe dieses wissensdurchdrungenen Herzens erhöhen. Das ganze Universum ist dort, wo Gott gegenwärtig ist. Das arabische Wort „mahzar“ bedeutet ein Ort, an dem jemand anwesend ist. Gott ist überall. Wo auch immer wir sind – ob allein oder in einer Versammlung von Menschen – und sogar in unseren Herzen, Vorstellungen, Gedanken und Absichten, Gott der Erhabene ist hier überall gegenwärtig. Dies ist die Grundlage unserer Verantwortung: Die göttliche Gegenwart. Dies ist die Grundlage der sozialen und politischen Verantwortung. Sie müssen wissen, dass die Entscheidungen, die Sie treffen, die Unterschrift, die Sie geben oder verweigern, die Dinge, die Sie tun oder nicht tun, alle stets in der Gegenwart Gottes geschehen: „[Du warst] der Wächter über sie. Und Du bist über alle Dinge Zeuge.“ [Heiliger Quran, 5:117].
Ein weiterer Punkt, den ich in dieser sehr freundschaftlichen, herzlichen und schönen Begegnung ansprechen möchte, ist, dass selbst wenn Sie und ich, die wir in der Islamischen Republik eine gewisse Verantwortung tragen, in unserem persönlichen Leben auf eine bestimmte Art und Weise uns verhalten – wenn wir zum Beispiel nicht sehr vorsichtig und engagiert sind –, müssen wir, wenn wir den Bereich der Verantwortung betreten, viel vorsichtiger sein. Wenn Sie zum Beispiel früher den Nachtgebeten, den empfohlenen Gebeten, der Wachsamkeit und Ähnlichem keine große Bedeutung beigemessen haben, müssen Sie jetzt, da Sie ein Manager oder Abgeordneter geworden sind, diesen Dingen Bedeutung beimessen. Sie müssen die Dinge in sich stärken, die Ihnen helfen, sich mit Gott zu verbinden. Sie und ich müssen die Gegenwart Gottes spüren, wenn wir eine Handlung vornehmen oder unterlassen. Wenn dies geschieht, dann wird der göttliche Segen in Strömen fließen.
Das ist dasselbe, was in der Sure Hud erwähnt wurde. In dieser Sure lesen wir, dass himmlischer Segen auf uns herabregnen wird. Der himmlische Segen ist nicht auf den Regen beschränkt. Er schließt alles ein, auch die göttliche Barmherzigkeit. Diese Achtsamkeit von uns wird dem Volk, der Islamischen Republik, dem Land und uns selbst zugutekommen, weil sie unsere Herzen der Spiritualität und dem reinen Leben, das Gott uns anbietet, näher bringt. Das waren die Worte des Rates, die ich mit Ihnen diskutieren wollte. Natürlich brauche ich diese Worte, wie ich auch schon erwähnte, selbst mehr als Sie alle. Ich hoffe, dass Gott uns helfen wird, von diesen Ratschlägen zu profitieren.
Was die Empfehlungen anbelangt, so habe ich eine Reihe von Empfehlungen für Sie, liebe Brüder und Schwestern, da Sie nun die Regierungsverantwortung tragen oder auch in den Madschlis, in der Verwaltung und in verschiedenen anderen Organisationen eingetreten sind. Insbesondere habe ich Empfehlungen für junge Beamte und Abgeordnete. Gott sei Dank, hat eine große Anzahl von Jugendlichen ihren Weg in die Regierungsorgane gefunden. Dies ist sehr erfreulich, wenn diese auch auf sich selbst, so Gott will, achten.
Die Empfehlung, die ich heute aussprechen möchte, ist, auf zwei Schäden zu achten: der eine ist die Arroganz und der andere die Passivität. Das sind zwei Schäden, vor denen Sie sich sorgfältig hüten müssen.
Die Arroganz zerstört die Menschen
Arroganz ist die Waffe des Satans. Arroganz und Überheblichkeit sind die Waffen Satans und sie haben verschiedene Ursprünge. Es spielt keine Rolle, woher die Arroganz entspringt, doch am Ende könnte sie manchmal auch aus Ihrer Position entspringen. Stellen Sie sich vor, dass Sie früher in einem abgelegenen Gebiet gearbeitet haben. Jetzt haben Sie eine höhere Führungsposition übernommen, zum Beispiel im Madschlis, in der Regierung, in revolutionären Organisationen oder bei den Streitkräften. Das kann einen aufgrund der erreichten Position arrogant machen. Dies ist eine Ursache für Arroganz.
Ein weiterer Grund für Arroganz sind die Erfolge, die man erzielt. Man erreicht vielleicht etwas und macht Fortschritte in seiner Aufgabe. Hier könnte man arrogant werden, weil man etwas erreicht hat. Ein weiterer Grund für Arroganz ist das Gefühl, dass man Gottes Gnade und Aufmerksamkeit sicher ist. Dies wird in vielen Gebeten und sogar im Quran erwähnt: „Und nicht betören soll euch in Bezug auf Gott der Betörer.“ [Heiliger Quran, 31:33]. Sie müssen aufpassen, dass Sie nicht durch Arroganz – die von Satan ist – vor Gott übermütig werden. Was soll das bedeuten? Es bedeutet, dass wir uns der Hilfe Gottes sicher wähnen und aufhören, vorsichtig und gottesehrfürchtig zu sein. Wir könnten zum Beispiel anfangen zu sagen: „Wir gehören zu den Freunden der Ahlulbayt (a.). Deshalb wird uns Gott in keiner Weise bestrafen.“ Dies ist ein übermäßiges Vertrauen in Gottes Hilfe: „Jenem, der falsche Hoffnung bei Dir hegt, gebührt die unglücklichste Unglückseligkeit.“ [46. Bittgebet aus Sahifat us-Sadschadiyya]. Dies steht in Sahifat us-Sadschadiyya. Lieber Gott, derjenige, der in Bezug auf Dich übermütig wird, ist der unglücklichste Mensch. Das ist Selbstüberschätzung und Arroganz.
Sie dürfen nicht arrogant werden. Wenn Arroganz auftaucht, ist das ein Zeichen von Niederlage und Niedergang. Wenn sich Arroganz aus einem dieser Ursprünge heraus zeigt, ist dies ein Vorspiel für den eigenen Niedergang und Zerfall. Wenn jemand arrogant wird, wird er innerlich und in der Gesellschaft untergehen. Die sozialen Bewegungen, die sich um Sie herum gebildet haben, werden ebenfalls zerstört.
In einem heiligen Vers heißt es: „Gott hat euch an vielen Orten unterstützt, und auch am Tag von Hunayn, als eure große Zahl euch gefiel, von euch aber nichts abwenden konnte. Die Erde wurde euch eng trotz ihrer Weite. Daraufhin kehrtet ihr den Rücken.“ [Heiliger Quran, 9:25]. Die Schlacht von Hunayn war die erste Schlacht, die der heilige Prophet (s.) nach der Eroberung von Mekka erlebte. Der heilige Prophet hatte eine große Anzahl von Menschen an seiner Seite. Anders als in der Schlacht von Badr, in der die Zahl der Muslime nur 313 betrug, zogen, nachdem sie Mekka erobert hatten, mehrere tausend neue, eingewanderte Muslime und auch Ansar nach Taif, um an der Schlacht von Hunayn teilzunehmen. Als sie auf ihre eigene Zahl blickten, wurden sie überheblich. Gott, der Erhabene, zerbrach sie, weil sie hochmütig wurden: „Die Erde wurde euch eng trotz ihrer Weite. Daraufhin kehrtet ihr den Rücken.“ Eine der Schlachten, in denen die Menschen den heiligen Propheten (s.) verließen, mit Ausnahme des Befehlshabers der Gläubigen (a.) und einiger anderer, war die Schlacht von Hunayn, genau wie die Schlacht von Uhud.
Das ist also das Ergebnis von Arroganz. Natürlich half Gott, der Erhabene, ihnen später, und so gelang es ihnen auch anschließend, zu siegen, aber wir lernen hier deutlich, was das Ergebnis von Überheblichkeit ist. Diese Überheblichkeit bringt einen zum Zusammenbruch. Nicht nur wir werden zusammenbrechen, sondern auch die Gruppe, die sich um uns herum bewegt, wird so zusammenbrechen. Deshalb lesen wir in Dua Kumail: „[...] und [dass Du] mich mit Deiner Zuteilung zufrieden und genügsam zu machen, und unter allen Umständen, bescheiden zu machen.“ Man muss immer demütig sein. Demut bedeutet Bescheidenheit und sie ist das Gegenteil von Arroganz. In Dua Kumail erbittet man dies von Gott.
Eines der Probleme mit der Arroganz, wenn sie in uns auftaucht, ist, dass sie uns von den Menschen Abstand nehmen lässt. Arroganz veranlasst uns dazu, uns von den Menschen zu entfernen. Die Menschen werden in unseren Augen klein. Wir werden sie also demütigen und uns deshalb natürlich von ihnen entfernen.
Das führt dazu, dass wir uns über uns selbst etwas vormachen. Wir schätzen uns selbst höher ein, als wir sind. Dies ist die Plage der Arroganz. Wenn wir ein Gefühl der Überheblichkeit haben, werden unsere Fehler in unseren Augen kleiner. Wir alle machen Fehler. Wir alle erkennen in unserem Herzen an, dass wir einige Unzulänglichkeiten haben. In bestimmten Fällen wissen wir, dass wir in diesen und jenen Bereichen Fehler gemacht haben, aber diese Fehler werden mit dieser Plage in unseren Augen klein. Das heißt, wenn jemand anderes diese Fehler macht, erscheinen sie uns schwerwiegend, aber unsere eigenen Fehler erscheinen uns klein. Dann, wenn Fehler unbedeutend erscheinen, werden wir nachlässig, sie zu korrigieren. Wir wollen sie nicht korrigieren und begehen sie weiter. Das sind die Folgen von Arroganz. Beachten Sie, wie problematisch dies wird.
Es hindert uns daran, auf freundliche Ratschläge zu hören. Manchmal sagt jemand etwas aus Bosheit zu uns, und das kann uns wütend machen, aber manchmal kritisieren uns Menschen auch auf freundliche Art und Weise und wir hören ihnen nicht zu. Dies ist also der erste Schaden: die Arroganz.
Passivität führt zu Hoffnungslosigkeit
Was ist der zweite Schaden? Es ist die Passivität. Passivität ist das Gegenteil von Arroganz. Auch das ist eine Krankheit und ein Schaden, der ebenso verheerend ist. Was bedeutet Passivität? Es bedeutet, dass wir wenig Selbstvertrauen haben, dass wir denken, wir seien schwach und dass wir das Gefühl haben, nicht weiterkommen zu können. Es bedeutet, das Gefühl zu haben, in einer Sackgasse zu stecken und keinen Ausweg zu haben. Keine Hoffnung mehr auf die göttliche Barmherzigkeit zu haben, diese große Sünde, ist eine der Folgen von Passivität: „Und verliert nicht die Hoffnung, dass Gott Aufatmen verschafft.“ [Heiliger Quran, 12:87].
Eine der großen Sünden ist die Hoffnungslosigkeit in Bezug auf Gottes göttliche Barmherzigkeit. Sie resultiert aus der Passivität, weil man sich in einer Sackgasse ohne Ausweg wähnt. Dies ist ein gefährliches Gift. Für Personen mit Führungsrolle und Abgeordnete einer Organisation ist es wirklich Gift, sich in einer Sackgasse zu wähnen. Die Feinde bemühen sich sehr, uns allen dieses Gefühl einzupflanzen, und sie tun dies auf unterschiedliche Weise: durch Verhandlungen, Treffen, Slogans, Interviews und Nachrichten. Mit einigen operativen Maßnahmen versuchen sie, bei der anderen Seite ein Gefühl der Verzweiflung, der Passivität, der Ausweglosigkeit und dergleichen Gefühle zu erzeugen. Dies ist ein weiterer Schaden.
Die Bedeutung von Standhaftigkeit und Gottesehrfurcht
Gegen diesen zweiten Schaden, nämlich die Passivität, haben wir natürlich alle Hände voll zu tun. Wir haben dankenswerterweise die Möglichkeit, der Passivität in der Islamischen Republik entgegenzutreten. Zunächst einmal haben wir die göttlichen Verheißungen: Verse aus dem Heiligen Quran, die unumkehrbare Versprechen Gottes sind. In der heiligen Sure Imran sagt Gott, nachdem er die Gefühle der Feinde gegenüber den Muslimen erwähnt hat: „Wenn euch Gutes widerfährt, tut es ihnen leid, und wenn euch Schlimmes trifft, freuen sie sich darüber. Wenn ihr euch standhaft und gottesfürchtig zeigt, wird ihre List euch nichts schaden. Gott umgreift, was sie tun.“ [Heiliger Quran, 3:120]. Der Heilige Quran zeigt uns den Weg, um dem Feind zu begegnen: Standhaftigkeit [صبر] und Gottesehrfurcht [تقوى]. Später werde ich auf die Bedeutung der Gottesehrfurcht in diesen Fällen näher eingehen. Daher sind wir zuversichtlich, dass die Verheißung des Heiligen Qurans ein wahres Versprechen ist. Daran gibt es nicht den geringsten Zweifel: „Wenn ihr euch geduldig und gottesfürchtig zeigt, wird ihre List euch nichts schaden.“ Das heißt, ihre Tricks werden Sie in keiner Weise beeinträchtigen können und Sie nicht zurückdrängen. Dies ist ein göttliches Versprechen.
Zunächst einmal: Was bedeutet Standhaftigkeit [صبر] – „Wenn ihr euch standhaft und gottesehrfürchtig zeigt“? Es bedeutet, nicht müde zu werden. In vielen Farsi-Übersetzungen wird Standhaftigkeit [صبر] als Widerstand und Langmut definiert. Das ist richtig. Es bedeutet, nicht müde zu werden. Auch wenn es als Geduld bezeichnet wird, bedeutet es dennoch, nicht müde zu werden. Das ist es, was Standhaftigkeit bedeutet: nicht müde zu werden. Das Gleiche gilt für die Standhaftigkeit im Gebet und Standhaftigkeit angesichts der Sünden. Manche Sünden sind verlockend und ziehen uns zu ihnen hin, aber wir leisten Widerstand. Dieser Widerstand kann uns müde machen und man könnte vielleicht irgendwann aufgeben. Standhaftigkeit bedeutet, nicht müde zu werden. Das gilt für Sünden und für die Konfrontation mit dem Feind. Das ist es, was Standhaftigkeit bedeutet. Es bedeutet, nicht aus der Arena zu fliehen. Das ist Standhaftigkeit.
Was bedeutet Gottesehrfurcht [تقوى]? Es bedeutet, vollständig auf sich acht zu geben und sich selbst zu beobachten. Gottesehrfurcht bedeutet dies in jedem Bereich: „Doch die beste Wegzehrung ist die Gottesfurcht.“ [Heiliger Quran, 2:197]. Überall im Quran bedeutet Gottesehrfurcht, dass man auf sich selbst achtet, so wie jemand, der in einem Gebüsch spazieren geht und dabei ein langes Gewand trägt – wie zum Beispiel das Gewand von uns Geistlichen. Man achtet darauf, dass die Dornen nicht in der Kleidung stecken bleiben. Wir passen Schritt für Schritt auf. Wir schauen unter unsere Füße und suchen nach Stellen, an denen es weniger Dornen gibt. Wir schauen unter unsere Füße und schauen auch nach vorne. Das ist Gottesehrfurcht. Die Ehrfurcht vor Gott hat eine solche Bedeutung. Es bedeutet, darauf zu achten, nicht gegen Gottes Gebote zu handeln. Das ist Gottesehrfurcht.
Wenn der Heilige Quran in solchen Fällen dann sagt: „Wenn ihr euch geduldig und gottesfürchtig zeigt, wird ihre List euch nichts schaden“, so gibt es noch eine weitere besondere Eigenschaft, nämlich die Ehrfurcht gegenüber dem Feind. Das bedeutet, den Feind und seine Schritte, ebenso wie unsere eigenen Schritte gegen ihn zu beobachten, auf seine Manöver und Aktivitäten zu achten und gleichzeitig auch unsere Reaktion, die aus Nachlässigkeit entstehen könnte, im Blick zu behalten. Ehrfurcht bedeutet dies.
Der Befehlshaber der Gläubigen (a.) sagt: „Wahrlich, der Kämpfer muss wachsam sein, und wer schläft, dessen Gegner schläft nicht“ [Nahdsch ul-Balagha, 62. Brief]. Das bedeutet, wach zu sein und konzentriert zu bleiben. In diesem Bereich bedeutet Gottesehrfurcht dies. Sie enthält dieselbe allgemeine Bedeutung von Ehrfurcht, aber hier zeigt sie sich, indem sie vor allem auf den Feind achtet. Das gilt für alle Bereiche. In der Diplomatie, der Wirtschaft und der Sicherheit ist Ehrfurcht notwendig. Sie ist in all diesen Bereichen notwendig. In verschiedenen Bereichen ist Ehrfurcht erforderlich, je nach den Erfordernissen des jeweiligen Bereichs. Wir müssen Gott um seine Hilfe bitten und uns vollständig um die Dinge kümmern. Hier ging es um Gottes Gebot.
Auch unsere Erfahrung zeigt das Gleiche. Früher haben wir diese Verse des Heiligen Qurans gelesen und die einzige Erfahrung, die wir hatten, war die Geschichte, und wir haben die frühe islamische Ära als Erfahrung angeführt. Doch heute ist das nicht mehr der Fall. Heute haben wir diese Dinge selbst erlebt. Wir haben in verschiedenen Bereichen selbst erfahren, dass wir siegreich sein werden, wenn wir Standhaftigkeit und Gottesehrfurcht zeigen.
An dem Tag, als der Krieg ausbrach – ich spreche von der Zeit der Heiligen Verteidigung – dachten viele von uns, der Krieg würde nur eine Woche, oder vielleicht 10 bis 20 Tage andauern, doch er dauerte acht Jahre an! Vom ersten Tag an war der Imam (Chomeini) zuversichtlich. Er verkündete nicht, dass wir gewinnen würden, doch gleichzeitig sahen wir keine Angst in ihm. Er stellte Fragen, verlangte Erklärungen und erkundigte sich bei Treffen in Anwesenheit von Offiziellen nach Einzelheiten. Er fragte nach Dingen und warum dies und jenes getan wurde, aber es gab keine Anzeichen von Sorge und Angst im Gesicht und Verhalten des Imams. Er war sich sicher, dass alles gut ausgehen würde, und er blieb standhaft. Er blieb in verschiedenen Angelegenheiten standhaft.
Einige Leute pflegten in diesem Tag zu sagen, warum diese und jene Entscheidung nicht getroffen wurde. Sie waren nicht anwesend und kannten die verschiedenen Aspekte der Angelegenheit nicht. Es ist zwar möglich, dass damals in bestimmten Fällen Fehler gemacht wurden – ich meine im Allgemeinen, ich möchte mich nicht in Details verwickeln –, aber die allgemeine Bewegung war eine Bewegung der Standhaftigkeit und der Gottesehrfurcht, und schließlich endeten die Dinge dankenswerterweise mit unserem Sieg. Das Gleiche gilt für verschiedene andere Angelegenheiten.
Bei all diesen erfolgreichen Erfahrungen, die wir in verschiedenen Bereichen gemacht haben, wäre es wirklich ein Akt der Unterdrückung des Volkes, des Landes und der Revolution, wenn jemand heute beschließen würde, das Volk zu enttäuschen, ihm ein Gefühl der Ausweglosigkeit zu vermitteln, die Moral des Volkes zu zerstören und die Entschlossenheit der Abgeordneten zu untergraben.
Natürlich sind die Anzeichen für uns in bestimmten Bereichen negativ. Im Bereich der Wirtschaft sind die Anzeichen nicht gut. Darin sind wir uns alle einig. Frühere und künftige Abgeordnete und Manager und alle anderen wissen, dass die Anzeichen in verschiedenen Jahren bis heute nicht zufriedenstellend sind. Natürlich ist dies alles verbesserungsfähig. Alle diese wirtschaftlichen Probleme sind definitiv korrigierbar, und mit Gottes Gnade werden sie auch korrigiert werden, aber die Wirtschaft ist nicht das einzige Kriterium für Macht, Fortschritt und Erfolg. Es gibt auch noch andere Kriterien, die wichtig sind. Diese ausschlaggebenden Bereiche müssen ebenfalls betrachtet werden. Dennoch, selbst im Bereich der Wirtschaft gibt es Anzeichen für Erfolge in verschiedenen Bereichen, von denen ich einige erwähnen möchte.
Erfolge im Bereich der Wirtschaft
Erstens: Trotz der beispiellosen Sanktionen gegen unser Land – sie haben selbst zugegeben, dass seit Anbeginn der Geschichte kein Land solche Sanktionen erlebt hat – ist unsere Wirtschaft nicht zusammengebrochen. Trotz der Vorhersagen von ausländischen Experten, dass der Iran bankrott gehen würde, ist dies nicht eingetreten, und die Wirtschaft blieb in Gang. Die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft ist ein großer Erfolg.
Außerdem haben wir von den Sanktionen profitiert. Unser Land, unsere Abgeordneten und unsere Manager haben die Sanktionen in vielen Fällen genutzt, um sich selbst zu versorgen. Hätten wir beispielsweise nicht unter Sanktionen gestanden, als das Coronavirus auftrat, hätten wir Impfstoffe aus verschiedenen Ländern der Welt importiert und wären nie auf die Idee gekommen, diese Impfstoffe selbst herzustellen. Wie der Herr Präsident auch sagte, werden die Impfstoffe in fünf, sechs Zentren hergestellt. Das ist eine Quelle des Stolzes für die iranische Nation. Es ist eine Ehre für die iranische Nation. Natürlich haben wir dabei auch von den Impfstoffen anderer Länder profitiert, weil es notwendig war, und es ist nichts Falsches daran, doch die Tatsache, dass wir es letzten Endes selbst geschafft haben, etwas zu unternehmen, ist eine Leistung für sich.
In vielen Bereichen haben wir Selbstständigkeit und Kreativität erreicht. Im Fernsehen sehen wir oft viele Fälle, in denen sich nur knapp vier bis fünf Jugendliche zusammentun und etwas produzieren. Sie schaffen etwas finanziell Wertvolles, und die Qualität ihres Produktes ist sogar besser als das ausländische Gegenstück. Diese Dinge werden ausgestrahlt und jeder kann sie sehen. Wir sehen diese Dinge. Das ist der Erfolg und Fortschritt einer Nation. Diese Errungenschaften fanden im wirtschaftlichen Bereich statt.
Gerade im wirtschaftlichen Bereich hat sich das Land trotz der Sanktionen und harten Maßnahmen nicht verschuldet. Wenn man sich viele Länder ansieht – Nachbarländer und Nicht-Nachbarländer – obwohl sie nicht unter Sanktionen standen und nicht mit so viel Feindseligkeit konfrontiert waren wie wir, haben sie um die 300 bis 400 Milliarden Dollar Schulden bei der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds und so weiter gemacht. Unsere Verschuldung geht gegen null – sie ist nicht null, aber sie geht gegen null. Das ist keine kleine Leistung, sondern eine sehr große und wichtige. Das heißt, selbst in dem Bereich der Wirtschaft, in dem es eigentlich viele negative Anzeichen gibt, zeigen sich doch auch gleichzeitig positive Anzeichen.
Eine weitere Errungenschaft, die an sich schon ein Anzeichen ist und die gebührende Beachtung finden muss, ist unser wissenschaftlicher, industrieller und technologischer Fortschritt. In einer Zeit, in der wir internationalem Druck aller Art ausgesetzt waren, ist es uns gelungen, in verschiedenen wissenschaftlichen und industriellen Bereichen Fortschritte zu erzielen. Das ist keine kleine Leistung, sondern eine sehr wichtige. Eine Reihe von Volksverbänden – Volksinvestitionsverbänden – haben hier hervorragende Leistungen erbracht. Vor ein paar Wochen fand in dieser Hussainiyya ein Treffen statt, das im Fernsehen übertragen wurde. Sie haben es vielleicht gesehen, Unternehmer kamen und berichteten. Es waren nicht nur einige verbale Berichte, sondern sie erklärten wirklich den Fortschritt. Es wurde gezeigt, was für großartige Dinge sie vollbracht haben. Aktive Unternehmen im Bereich der Produktion und in anderen Bereichen haben bestimmte Aufgaben erfüllt.
Ein weiteres Kriterium, auf das wir uns verlassen können, ist, dass die volkswirtschaftliche Ausrichtung des Landes reibungslos funktioniert. Schauen Sie sich nur einige Länder an, in denen es zahlreiche Probleme in der Regierung und bei den Wahlen gibt: vorgezogene Wahlen, Annullierung von Wahlen und Ähnliches. In unserem Land jedoch sind die Angelegenheiten trotz aller Feindseligkeiten auf legale und korrekte Weise vorangekommen und haben zu guten Ergebnissen geführt. Dies sind wichtige Kriterien für die Angelegenheiten des Landes. Wenn man diese mit anderen Ländern vergleicht, dann wird deutlich, wie wichtig sie sind.
Ich möchte klar sagen, dass diese Errungenschaften und die vielen anderen, die es gibt, wie unsere strategische Tiefe und der geistige Einfluss, den wir auf andere Länder haben, die Islamische Republik zu einem attraktiven Modell gemacht haben. Die Islamische Republik ist heute sicherlich ein attraktives Modell für viele Nationen. Natürlich haben wir nicht genug Werbung für uns gemacht. Andere machen gleichzeitig in großem Umfang Propaganda gegen uns. Die Propaganda gegen die Islamische Republik ist um ein Vielfaches größer als unsere eigene Werbung. Deshalb sind sich viele Nationen und Länder dessen nicht bewusst. Gott sei Dank, ist die Islamische Republik ein attraktives Modell für diejenigen, die mit uns in Kontakt stehen und die gut informiert sind.
Deshalb müssen diese Kriterien berücksichtigt werden. Wer sich ein Urteil über den Zustand des Landes bilden will, sollte nicht allein auf die Wirtschaft schauen. Die Wirtschaft ist nur ein Kriterium. Es gibt auch andere Kriterien wie Sicherheit, wissenschaftliche Errungenschaften, maximale Nutzung der Sanktionen für die Innovation des eigenen Landes und auch diplomatische Anzeichen. All dies sind Indikatoren und Kriterien, und sie müssen berücksichtigt werden. Die Macht eines Landes ist ein System, das aus verschiedenen Elementen besteht, die miteinander verknüpft sind. Wenn man diese geometrische Form von Macht und Glaubwürdigkeit nicht sieht, kommt man zu falschen Urteilen. Daher muss das gesamte System betrachtet werden. Wenn man das System in seiner Gesamtheit betrachtet, ist es zufriedenstellend.
Natürlich hat der Feind gewisse gierige Absichten. Er macht einige unsinnige und entmutigende Kommentare. Das haben sie auch schon früher getan, aber sie äußern sich auch heute noch so. Zu Beginn der Revolution, als Saddam Hussein den Iran angriff, gab er ein Interview in der Nähe unserer Grenzen – nahe der Grenze zu Ilam. Er sagte: „Das nächste Interview wird nächste Woche in Teheran stattfinden.“ Er sagte dies. Er versprach sich und seinen Zuhörern, dass sie in der folgenden Woche Teheran erobern würden, wo er ein Interview geben würde.
Und Sie haben gesehen, was mit ihm während und nach dem Krieg passiert ist. Bei einer der Operationen war Saddam Hussein kurz davor, von der Jugend des Korps der Islamischen Revolutionsgarden verhaftet zu werden. Wären sie während der Operation Fath-ul Mubin eine halbe Stunde früher da gewesen, hätten sie Saddam verhaftet, aber er ist abgehauen. Er hatte Glück. Am Ende erlitt auch er ein jämmerliches Schicksal und war gezwungen, die Bedingungen des Irans zu akzeptieren, und später suchte er sogar Zuflucht im Iran und schickte seine Flugzeuge eins nach dem anderen ohne unsere Erlaubnis in späteren Ereignissen. Vor einiger Zeit sagte einer dieser amerikanischen Clowns [John Bolton], dass sie Weihnachten im Iran feiern würden. Solche Aussagen werden gemacht, aber die Kluft zwischen der Realität und dem, was sie sagen, ist wirklich groß.
Wenn Sie also sehen, dass die Amerikaner ausdrücklich sagen, dass sie mit ihrer Politik des maximalen Drucks gegen den Iran eine demütigende Niederlage erlitten haben, dann ist das ein sehr großes und wichtiges Thema. Dass die arroganten, stolzen und überheblichen USA anerkennen, dass ihre Politik des maximalen Drucks gegen den Iran eine demütigende Niederlage erlitten hat, ist ein sehr wichtiger Punkt. Deshalb, meine Lieben, dürfen wir weder arrogant, noch passiv werden und wir dürfen unsere Moral nie verlieren. Wir sollten weder stolz noch passiv werden. Das waren zwei Empfehlungen, die ich geben wollte.
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Ein wichtiger Punkt ist die Präsenz in der Bevölkerung, wie der Herr Präsident auch richtig sagte. Die Anwesenheit bei den Menschen und die Reisen in die Provinzen sind ein sehr wertvolles, gutes und hilfreiches Unterfangen. Es gibt manche Probleme, die, solange wir nicht direkt vor Ort präsent sind, nicht verstanden werden können. Solange sie nicht diese Dinge mit ihren eigenen Augen sehen, den Menschen, die vor Ort sind, nicht selbst zuhören und keine Nachrichten aus zuverlässigen Quellen erhalten, solange werden sie nicht die Probleme der Menschen verstehen können. Solange wir diese Dinge nicht aus nächster Nähe sehen, können wir nicht planen. Deshalb ist es sehr wichtig, unter den Menschen zu sein.
Ein sehr wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist jedoch, präsent zu bleiben. Man muss populär bleiben und darf nicht müde werden. Wenn ich vorhin von Geduld gesprochen habe, so liegt hier ein wichtiges Beispiel dafür. Es sollte nicht so sein, dass man am Anfang beliebt und engagiert ist, aber später müde wird. Nein, man sollte wirklich engagiert bleiben. Ich meine damit nicht, dass Sie diese Provinzreisen unbedingt bis zum Ende Ihrer Amtszeit fortsetzen sollten. Vielleicht hören sie irgendwann auf, und das ist auch in Ordnung. Die Popularität beschränkt sich nicht auf die Provinzreisen. Auch der Kontakt mit den Menschen und das Zuhören sind Ausdruck von Beliebtheit. Manchmal hört man von einfachen Menschen Dinge, die man von erfahrenen Experten niemals hören würde, und man profitiert mehr von ihren Ansichten. Der Kontakt mit dem Volk und Berichte aus nächster Nähe haben diesen Vorteil.
Ein weiterer Punkt, den ich besonders hervorheben möchte, ist die Politik zu Artikel 44 der Verfassung, die vor einigen Jahren angekündigt wurde und von der alle begeistert gesprochen haben, die aber nicht umgesetzt wurde. Verschiedene Regierungen wurden daran erinnert, und sie haben jeweils erklärt, dass sie noch beabsichtigen, danach zu handeln, aber die Politik rund um den Artikel 44 wurden nicht in die Tat umgesetzt, im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Wirtschaft des Landes muss wirklich in den Händen des Volkes liegen, und die Regierung sollte nur ihre Aufsichtsfunktion wahrnehmen, ohne eine ausführende Rolle zu spielen. Das ist sehr wichtig. Manchmal legt man eine Last auf seine Schultern und beschließt, sie von einer Stadt in eine andere zu tragen, doch manchmal setzt man sich auch einfach in ein schnelles Fahrzeug und fährt damit los. Die zweite Variante ist richtig. Das schnelle und aktive Fahrzeug ist der Unternehmer des Landes. Sie müssen diese aktivieren, aber Sie sollten ihre Arbeit überwachen, Strategien formulieren und darauf achten, dass keine Fehler gemacht werden. Dennoch müssen Sie die Unternehmer arbeiten lassen. Davon werden sowohl die Unternehmer, die Menschen als auch Sie als Regierungsvertreter profitieren. Das ist der eine Punkt.
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Die lebenswichtige Frage der Kultur ist ebenfalls sehr wichtig und hier sind intelligente Bestrebungen im Bereich der Wissenschaft und Kultur notwendig, und diese Bewegung muss in die richtige Richtung gehen. In erster Linie engagieren sich hier offizielle Stellen wie das Ministerium für islamische Führung, die Organisation für islamische Förderung, das Amt für Förderung, IRIB, der Oberste Rat für die Kulturrevolution und in zweiter Linie – letztere spielen nicht unbedingt eine untergeordnete Rolle – die Kulturaktivisten, die zum Glück sehr zahlreich sind. Alle müssen sich wirklich um die lebenswichtige Frage der Kultur kümmern. Erstens muss diese Aufgabe sorgfältig und rund um die Uhr ausgeführt werden, zweitens muss sie auf intelligente Weise – nicht blind und fahrlässig – verfolgt werden und drittens muss sie in die richtige Richtung gehen. Das war ein weiterer Punkt.
Ein weiterer Punkt betrifft die Diplomatie. Die Diplomatie des Landes bewegt sich, Gott sei Dank, in die richtige Richtung. Eine bemerkenswerte diplomatische Angelegenheit ist die Atomfrage. Sie verfolgen sicher die Nachrichten im Zusammenhang mit der Nuklearfrage. Wie ich jedoch bereits gesagt habe und auch anderen Regierungsvertreter gegenüber erwähnte, einschließlich des Herrn Präsidenten, der diese Angelegenheit wiederholt betont hat, dürfen Sie bei Ihren Planungen keinesfalls auf die Atomverhandlungen warten. Sie dürfen in keiner Weise darauf warten. Machen Sie Ihre Arbeit, betrachten Sie die aktuelle Lage des Landes und planen Sie entsprechend. Die Verhandlungen könnten einen bestimmten Punkt erreichen – positiv, halb-positiv oder negativ. Was auch immer geschieht, Sie müssen Ihre eigene Arbeit machen und dürfen Ihre Angelegenheiten nicht von den Verhandlungen abhängig machen. Gott sei Dank, liefern der ehrenwerte Außenminister und das Verhandlungsteam ihre detaillierten Berichte an den Präsidenten und den Obersten Nationalen Sicherheitsrat. Sie werden über den Stand der Dinge informiert und werden daher eine Entscheidung treffen. Sie denken nach und berücksichtigen die verschiedenen Aspekte der Angelegenheit.
Natürlich ist es in Ordnung, diese Abgeordneten zu kritisieren und seine Meinung zu äußern, aber am wichtigsten dabei ist, dass man seinen Standpunkt nicht destruktiv vertritt. Ich habe den Abgeordneten in allen Regierungen immer gesagt, dass unsere Haltung gegenüber den Menschen in der Mitte der Arena keine pessimistische und zynische Haltung sein sollte. Es gibt gottesehrfürchtige, revolutionäre, fleißige und hart arbeitende Menschen in der Arena, und sie arbeiten in dieser Hinsicht. Wenn man Kritik üben will, dann muss es eine konstruktive und keine destruktive sein. Auch die Hoffnung der Menschen sollte nicht untergraben werden. Wir sollten also nicht so sprechen, dass die Menschen ihre Hoffnung verlieren.
Natürlich hat unser Verhandlungsteam dankenswerterweise der Einschüchterung durch die andere Seite widerstanden, und mit Gottes Gnade und ohne jeden Zweifel wird es auch weiterhin Widerstand leisten. Diejenigen, die ihre Versprechen gebrochen haben, sind diejenigen auf der anderen Seite der Verhandlung. Sie selbst haben ernsthafte Probleme bekommen, weil sie ihre Versprechen nicht eingehalten haben. Gegenwärtig befindet sich die andere Seite, die ihre Versprechen gebrochen und die Abmachung in Stücke gerissen hat, wie sie es selbst ausdrückt, in einer Sackgasse. Wir befinden uns, Gott sei Dank, nicht in einer solchen Sackgasse. Wir haben es geschafft, die Härten zu ertragen und zu überwinden. Wir haben bisher viele Probleme durchgestanden und werden, so Gott will, auch in Zukunft weitere Probleme durchstehen.
Ein weiteres Thema ist Palästina. Ich möchte in diesem Zusammenhang einen Punkt ansprechen: Palästina zeigt, dass es, Gott sei Dank, am Leben ist. Palästina ist lebendig. Trotz der Politik der USA und ihrer Anhänger, die das Thema Palästina so sehr in Vergessenheit geraten lassen wollten, dass die Menschen sogar vergessen sollten, dass es jemals ein Land namens Palästina und eine palästinensische Nation gegeben hat, ist das Thema Palästina täglich weiter in den Vordergrund gerückt. Heute ist die palästinensische Jugend in den Gebieten von 1948 aufgewacht, und zwar nicht in irgendwelchen abgelegenen Gebieten, sondern im Zentrum des besetzten Palästinas. Sie sind in Bewegung und arbeiten hart, und das wird so weitergehen. Es wird zweifellos weitergehen, und durch Gottes Gunst wird der Sieg auf der Grundlage der göttlichen Verheißung dem Volke Palästinas gehören.
Dasselbe gilt für Jemen. Ich möchte den Saudis in der Sache Jemens einen Rat geben und dies ist wirklich ein freundlicher und gut gemeinter Ratschlag. Warum führen Sie einen Krieg weiter, von dem Sie wissen, dass Sie ihn nicht gewinnen werden? Gibt es eine Chance, dass die Saudis den Krieg im Jemen gewinnen? Es gibt keine Chance. Angesichts der Entschlossenheit des jemenitischen Volkes, des Mutes und der Kreativität seiner Führer in verschiedenen Bereichen gibt es keine Chance für einen Sieg der Saudis. Warum sollte man einen Krieg fortsetzen, bei dem es keine Aussicht auf einen Sieg gibt? Sie müssen einen Weg finden, sich aus diesem Krieg zurückzuziehen. In letzter Zeit hat es Verhandlungen gegeben. Obwohl es sich nur um ein Versprechen auf dem Papier handelt, haben sie einen zweimonatigen Waffenstillstand angekündigt, was sehr gut ist. Wenn dieser Waffenstillstand eingehalten wird, und sei es auch nur für zwei Monate, ist das sehr gut und wertvoll, und das muss so bleiben. Das jemenitische Volk ist ein standhaftes Volk, und es wurde in dieser Angelegenheit wirklich unterdrückt. Gott der Erhabene hilft den Unterdrückten, und die widerständigen Menschen im Jemen und in Palästina werden, so Gott will, göttlichen Segen erhalten.
Ich möchte einige abschließende Punkte ansprechen. Liebe Brüder, liebe Schwestern, die Gelegenheit, Verantwortung zu tragen, ist nur befristet und wird bald zu Ende gehen. Deshalb müsst ihr den Wert dieser Gelegenheit zu schätzen wissen. Ihr müsst jede Stunde davon nutzen.
Der zweite Ratschlag ist, dass ihr nicht für die Augen der Menschen arbeiten solltet. Sie sollten nicht daran denken, nur zu arbeiten, um von den Menschen gesehen zu werden, die Sie gewählt haben, oder von den Menschen, die Sie im Fernsehen sehen. Das wird die Seligkeit Ihrer Arbeit verderben. Wenn Sie daran denken, etwas zu tun, damit die Leute Sie mögen, und wenn Sie nicht an die Bedeutung der Aufgabe und an die göttliche Befriedigung denken, wird der Segen Ihrer Arbeit verschwinden, und in vielen Fällen werden Sie auch kein Ergebnis erzielen.
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Allah unser, bei der Segnung Muhammads und seines Hauses, mache unsere Absichten rein. Lass das, was wir gesagt haben, was wir getan haben und was wir sagen und tun werden, Dir und Deiner Sache dienen. Allah unser, lass unsere Herzen von der Reinheit unserer Handlungen auf Deinem Weg überfließen.
Allah unser, bei dem Segen Muhammads und seines Hauses, verbinde unseren großmütigen Imam (Chomeini) – der der Nation diesen Weg eröffnet hat und der uns zu diesem Schauplatz und diesem Weg gebracht hat – mit Deinen Propheten und Heiligen. Lass seine unbefleckte Seele mit uns zufrieden sein. Lass die reinen Seelen unserer lieben Märtyrer mit uns zufrieden sein. Schenke ihren Familien Deinen Lohn, Deine Geduld, Deinen Segen und Deine Barmherzigkeit.
Seid gegrüßt und Gottes Barmherzigkeit und Segen sei mit euch.