In diesem Artikel soll eine der wichtigsten Frauen des Islams, Fatima Masuma (a.), Tochter des siebten Imams, Imam Kazim (a.), ein wenig vorgestellt werden. Der folgende Artikel ist vom Buch „Fatima Masuma (a.) in Qum“ inspiriert. So Gott will, werden wir in Zukunft alle so hohe Stufen wie die ihrigen anstreben.

Imam Kazim (a.) und Nadschma Chatun

Fatima Masumas (a.) Mutter war früher eine Sklavin aus Nordafrika gewesen, bis sie von der Mutter Imam Kazims (a.), Hamida, freigekauft wurde. Nadschma erhielt ein hohes Maß an spirituellen Fähigkeiten durch die Lektionen, die ihr Hamida erteilte. Hamida überlieferte, dass sie einen Traum hatte, indem der Prophet (s.) zu ihr sagte: „Mache Nadschma zur Frau deines Sohnes, Musa ibn Dschafar, sodass bald der beste Mensch der Welt (Imam Ridha) durch sie geboren wird.“

Hamida ging dieser Aufforderung nach und Nadschma Chatun wurde die Frau von Imam Musa (a.). Imam Musa (a.) hatte insgesamt 37 Kinder, aber mit Nadschma Chatun hatte er nur zwei Kinder, Imam Ridha (a.) und Fatima Masuma (a.). Sie hatten eine besondere Bindung zueinander, da sie die gleichen Eltern hatten. Des Weiteren wurde Nadschma Chatun auch Umm al-Banin (Mütter der Söhne) genannt, aufgrund des Edelmutes ihrer Kinder (nicht zu verwechseln mit Umm al-Banin, der Mutter von Abal Fadhl al-Abbas (a.)). Sie war darüber hinaus auch nach der Geburt Imam Ridhas (a.) als Tahira (Reine) bekannt.

Fatima Masuma (a.)

Fatima Masuma (a.) oder auch Fatima al-Kubra ist eine sehr heilige Persönlichkeit. Sie hieß eigentlich nur Fatima, doch der Titel Masuma (die Makellose) wurde ihr nach ihrem Ableben von ihrem Bruder aufgrund ihrer besonderen Stellung verliehen. Ihre Geburt wurde bereits über 45 Jahre zuvor vorausgesagt. Sie ist am ersten Dhul-Qada geboren und wurde, als sich ihre Lebenszeit dem Ende entgegen neigte, in Qum begraben. Sie ist die Tochter des siebten Imams, Imam Musa Kazim (a.) und die Schwester des achten Imams, Imam Ridha (a.). Kein Kind von Imam Musa Kazim (a.) hatte (abgesehen von Imam Ridha (a.)) dieselbe Stellung wie sie erreicht. Ja, selbst als Kind hatte sie viel Wissen und war hochbegabt.

Ihre hohe Stellung wird oft mit der von Fatima Zahra (a.) verglichen. Darüber hinaus wurde sie auch oft mit der heiligen Zeinab Kubra (a.) verglichen, da Fatima Masuma (a.) Zeuge des brutalen Mordes ihrer eigenen Familienmitglieder wurde, sowie auch einst die heilige Zeinab (a.), Tochter von Imam Ali (a.). Einer Überlieferung von Imam Sadiq (a.) zufolge wird sich Fatima Masuma (a.) im Jenseits für die Anhänger Imam Sadiq (a.) einsetzen, dass sie ins Paradies kommen werden.

Wer sie besucht, der…

Fatima Zahra (a.) bat Imam Ali (a.) in ihrem Testament darum, dass ihre Grabstätte unbekannt bleiben soll, was sie auch bis heute geblieben ist. Weil wir Fatima Zahra (a.) nicht besuchen können, hat Allah uns Muslimen einen Ort als Ersatz gegeben, den man statt der Grabstätte der heiligen Fatima Zahra (a.) aufsuchen kann; ein Ort, der genauso segensreich ist wie die Grabstätte von Fatima Zahra (a.): Es ist die Grabstätte der heiligen Fatima Masuma (a.).

Durch die Überlieferungen der Imame wissen die Muslime heute über die Wallfahrt zu Fatima Masuma (a.):

Imam Sadiq (a.): „(...) Wer sie (ihren Schrein) besucht, wird sicher ins Paradies eingehen.“

Imam Ridha (a.): „Wer immer Masuma in Qum besucht, ist als hätte er mich besucht.“

Es ist auch schon über unzählige Wunder an der Grabstätte der heiligen Fatima Masuma (a.) berichtet worden, sie hier im Einzelnen zu nennen, würde den Rahmen sprengen. Dennoch haben viele der Erzählungen eine Weisheit über die heilige Fatima Masuma (a.) gemein: Die Wünsche der Menschen, die an ihrem Grab etwas erbeten haben, gingen oft es in Erfüllung. Die Überlieferungen und Erzählungen dazu verdeutlichen den unfassbaren Wert und die Stellung dieser heiligen Persönlichkeit.

Warum hat sie nicht geheiratet?

Fatima Masuma (a.) hat nie geheiratet. Dies war jedoch kein Verzicht aus persönlicher Entscheidung heraus. Es gibt hierzu sehr viele verschiedene Überlegungen und Meinungen. Einmal hat es sich wohl als schwierig erwiesen, einen würdigen Ehemann zu finden, aufgrund ihrer großen Auszeichnungen. Ein weiterer Grund sei, dass es aufgrund von Haruns verbreiteter Schreckensherrschaft für potenzielle Ehemänner als gefährlich galt, sich der Familie des Propheten zu nähern und sie Angst vor der Familie hatten.

Ihr Vater Imam Kazim (a.)

Sie hat die ersten Jahre ihres Lebens an der Seite ihres Vaters verbracht und lernte alles von ihm. Ab ihrem sechsten Lebensjahr kam sie in die Obhut ihres Bruders, da ihr Vater Imam Musa Kazim (a.) in den Verliesen von Bagdad, auf Anordnung Haruns, eingesperrt wurde. Dort verbrachte er den Rest seines Lebens. Harun ließ ihn später vergiften und er starb als Märtyrer im Gefängnis. Fatima Masuma (a.) sehnte sich sehr nach ihrem Vater, doch die Familie erfuhr erst vier Jahre später von dem Ableben des Imams.).

Ihr Bruder Imam Ridha (a.)

Imam Ridha (a.) verbrachte eine sehr lange Zeit an Fatima Masumas (a.) Seite, jedoch wurde seine Anwesenheit in Chorasan verlangt, da der neue Herrscher Mamun die Unterstützung von Imam Ridha (a.) benötigte. Mamun empfing Imam Ridha (a.) mit großer Ehrerbietung und gab vor, sein Anhänger zu sein. Imam Ridha (a.) war gezwungen, diese Einladung anzunehmen und musste sich nun von Fatima Masuma (a.) trennen. Er wurde jedoch drei Jahre später von Mamum vergiftet und fand ebenfalls das Martyrium.

Fatima Masumas (a.) Martyrium

Fatima Masuma (a.) hat einen Brief von ihrem Bruder Imam Ridha (a.) erhalten. Nach dem Erhalt dieses Briefes bereitete sich Fatima Masuma (a.) direkt auf eine Reise nach Chorasan über Saweh vor. Die Überlieferungen sind sehr unterschiedlich, was den Grund dieser Reise anbelangt, aber am Ende machten sich, abgesehen von Fatima Masuma (a.),weitere 12.000 Anhänger auf den Weg nach Chorasan. Jedoch brachen sie in zwei verschiedene Karawanen nach Chorasa auf: Eine unter der Führung von Ibrahim (ein Sohn von Imam Kazim (a.)) und die andere, in der sich auch Fatima Masuma (a.) aufhielt, unter der Leitung von Harun ibn Musa ibn Dschafar. Diese Karawane bestand nur aus 23 Personen.

Beide Karawanen wurden auf ihrem Weg nach Chorasan von Feinden der Familie des Propheten (a.) angegriffen, wobei viele von ihnen gefangen genommen, einige auch Märtyrer wurden und andere wiederum fliehen konnten. Eine Frau der Feinde vergiftete das Essen von Fatima Masuma (a.) und so erkrankte sie schwer. Fatima (a.) bat darum, nach Qum gebracht zu werden, wo sie dann nach wenigen Tagen ihrer Krankheit erlag und zur Märtyrerin wurde.